Schweißtreibender Abend

Wie heißt es so schön: Alle Jahre wieder. Nun gut, nicht ganz, denn VNV Nation waren das letzten Mal 2011 in München zu Gast. Und wie es sich gehört, kamen sie wieder pünktlich zum Oktoberfest. Für viele ist es zum Ritual geworden, die Konzerte der Band zu besuchen, und so war es auch nicht verwunderlich, dass es ein paar Tage vor Beginn fast keine Karten mehr zu kaufen gab. Gespannt waren sicherlich viele auf die Stücke des neuen Albums Transnational. Leider konnte man sich nicht schon vorab darauf einstimmen, denn die Veröffentlichung musste auf den 11.10.2013 verschoben werden.
Das Backstage Werk füllte sich zusehends. Die guten Tribünenplätze waren schnell vergeben, die ersten Reihen vor der Bühne schnell gefüllt. Krischan von Rotersand versorgte als DJ die wartende Meute bis zum Auftritt mit elektronischen Klängen, die sofort ins Tanzbein gingen. Gegen 21 Uhr erloschen dann die Lichter, und ab da hieß es: Platz ja nicht verlassen und die Show genießen.

Gut gelaunt erschien Ronan mit seinen Kollegen auf der Bühne und präsentierte gleich ein neues Stück aus dem kommenden Album. „Retaliate“ klingt typisch nach VNV Nation, poppig, kraftvoll und bringt dem Publikum sofort gute Laune. Der Einstieg in den Abend war damit absolut gelungen. Mit „Sentinel“ und „Chrome“ hatte Ronan die Menge dann spätestens im Griff. Diese schwitzte bereits nach drei Songs mächtig, denn das Werk drohte fast aus allen Nähten zu platzen. Der Stimmung tat dies keinen Abbruch, und Ronan war begeistert, dass dieses Mal auch so viele „lachende Menschen“ zu seinem Konzert gekommen waren. Das lag aber auch hauptsächlich an seinen witzigen Ansagen zwischen den Liedern. Er ist ja immer gern für ein Späßchen und einen Plausch zu haben. Trotz des Oktoberfestes griff er dieses Mal nicht zum altbewährten Augustiner Bier, sondern genoss einen großen Schluck Scotch nach der Hälfte seines Auftrittes. Auf ex wollte er das Glas aber dann doch nicht leeren.
Musikalisch hatte Ronan natürlich noch die Klassiker „Space and Time“, „Illusion“ und „Resolution“ im Gepäck. Viele vermissten zwar so Stücke wie „Kingdom“oder „Rubicon“ aber sie waren zufrieden, schließlich konnten sie tanzen, die Klänge in sich aufsaugen und die tolle Atmosphäre genießen.
Ronan nahm sich auch immer Zeit zwischen den Songs kleine Pausen zu machen, einen Schwank zu erzählen oder mit dem Publikum in Kontakt zu treten.
Unter den Anwesenden befand sich z.B. der 12-jährige Thomas, der kurzerhand von Ronan das Versprechen bekam, sich nach der Show am Merchstand ein T-Shirt aussuchen zu dürfen. Eine sehr nette Geste, und der junge Mann war sicherlich sehr glücklich.
Die Setlist war im Vergleich zu 2011 um einiges kürzer, und so ging es mit den Highlights des Abends „Control“ und „ Nova“ schon in den Zugabenblock und somit auch leider in Richtung Ende. „Control“ riss die Masse noch einmal richtig mit. Es wurde mitgesungen, bzw. schon fast geschrien, und die hinteren Reihen hatten zum Glück noch soviel Platz, dass sie sich zum Tanzen ausbreiten konnten. Die anderen verschmolzen vor der Bühne zu einem großen jubelnden Haufen, der den Refrain von „Perpetual“ noch minutenlang in voller Lautstärke sang. Nach diesen ergreifenden Momenten löste sich die Menge erschöpft und glücklich auf.
Wer Lust hatte, blieb anschließend noch zur Aftershow-Party. DJ Sconan legte noch ein paar Scheiben auf, und man konnte mit Ronan und Co den Abend ausklingen lassen.

Fazit: Ein toller, musikalischer Abend mit schönen, bekannten Songs, die Stimmung brachten, den Schweiß in die Augen trieben und gute Laune verbreiteten. Auch wenn es etwas gediegener zuging, als noch vor zwei Jahren. Das lag aber an den ausgewählten Stücken, die insgesamt doch etwas ruhiger waren und nicht ganz das Tanzgen zum Leben erwecken konnten. Dennoch ein rundum gelungener Abend, der auch Ronan sichtlich viel Spaß bereitet hat.
In diesem Sinne: „Let there be, let there always be, a neverending light“

moschmoschmoschmoschmosch

 

 

 

Setlist:

Retaliate
Sentinel
Chrome
Primary
Illusion
Everything
Space and Time
Tomorrow never comes
Further
Off Screen
Farthest star
Resolution
Standing
Control
Nova
Darkangel
Perpetual

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