Maskenhaft

Zu einem neuen Album gehört auch eine Tour. Und die Münchner brauchten sich keine Gedanken machen, dass ASP sie vergessen würde. So lockten Maskenhaft und ein lauer Herbstabend zahlreiche, schick herausgeputzte Fans in die Muffathalle.

Mit Mundtot hatten ASP sich eine lokale Band als Support ausgesucht, die auch pünktlich um 20 Uhr ihre Show begannen. So richtig wollte das Publikum allerdings nicht in Fahrt kommen, auch wenn die Band sich sehr viel Mühe gab, kamen die Stücke vor allem in den hinteren Reihen nicht wirklich an. So hielt sich auch der Applaus in Grenzen. Ein paar treue Fans hatten sich zum Glück der Band in die vorderen Reihen gedrängelt, so bekamen Mundtot wenigstens bei „Endzeit“ und „Virus Mensch“ ein bisschen mehr Zuspruch. Ich fand den Auftritt nicht schlecht, habe mich auch hier und da mal beim Tanzen erwischt, aber so ganz wollte der Funke leider nicht überspringen.

Nach kurzer Umbaupause erloschen die Lichter, die ASP-Mitglieder betraten unter frenetischem Jubel die Bühne. Mit „Augenaufschlag“ und „Die Kreatur mit der stählernen Maske“ vom neuen Album leitet Sänger Alexander Spreng den Abend ein. Selbst maskiert steht er hinter dem Mikrofon, die Fans warten gebannt auf den Moment der Abnahme der Maske. Diese fällt beim zweiten Song und mit einem Strahlen und Lächeln begrüßt er dann das Münchner Publikum. Ein sanfter Einstieg in einen Abend, der, wie bereits bei vergangenen Touren, die Anwesenden in die Welt von ASP entführt. „Wechselbalg“ und „Kokon“ brachten die Menge das erste Mal zum Toben und zum ausgelassenen Tanzen. Klasse Songs, die einfach aufwecken und mitreißen. Und spätestens ab da war die Stimmung in der Halle wieder gigantisch gut. Man sieht ja die Münchner eher selten feiern und ausrasten, aber bei ASP hab ich noch keinen gesehen, der gelangweilt in einer Ecke stand. Und das hielt sich über „Krabat“, „Schwarzer Schmetterling“, „Ich bin ein wahrer Satan“ und „Schwarzes Blut“. Die Setlist hatte die Band sehr abwechslungsreich gestaltet, ein paar neue Songs vermischten sich immer wieder mit den bewährten Klassikern, erhielten aber nicht weniger Zuspruch und Anklang.
Herr Spreng zeigte an diesem Abend wieder seine kraftvolle Stimme, die bei mir live jedes Mal eine Gänsehaut verursacht. Zudem ist er eine absolute Rampensau, dominiert die Bühne mit seinem Auftreten und genoss die Show. Eine Leidenschaft, der man immer gern beiwohnt. Nur schade, dass auch so ein tolles Konzert mal zu Ende geht.

Fazit: Leider konnte der Support das Publikum nicht so mitreißen, wie sie es gern gewollt hätten, dafür hatte ASP natürlich ein leichtes Spiel bei den Münchnern. Die Band ist hier immer gern gesehen, und die Shows sind einfach unbeschreiblich genial.

moschmoschmoschmoschmosch

 

1. Augenaufschlag
2. Die Kreatur mit der stählernen Maske
3. Wechselbalg
4. Kokon
5. Aufbruchstimmung
6. Wanderer
7. GeistErfahrer
8. Krabat
9. Carpe Noctem
10. Schwarzer Schmetterling
11. Das Märchen vom Wildfang-Windfang
12. Und wir tanzten (Ungeschickte Liebesbriefe)
13. Eisige Wirklichkeit
14. Reflexionen
15. Ich bin ein wahrer Satan
16. Weichen[t]stellung (GeistErfahrer Reprise)
17. Schwarzes Blut

Zugabe 1:
18. Rücken an Rücken
19. Ich will brennen
Zugabe 2:
20. Werben
21. Per Aspera Ad Aspera
22. Die Klippe

Weitere Bilder von Peter Seidel: Metalspotter.de

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