11 Reasons to kill

Reasons to kill ist mittlerweile das dritte Studioalbum von Solar Fake. Ganze zwei Jahre haben die Arbeiten zu der neuen Scheibe gedauert. Das Vorgängeralbum Frontiers kam in den Clubs und in der Szene sehr gut an, sodass es sich acht Wochen auf den oberen Plätzen der Deutschen Alternative Charts halten konnte. Die Erwartungen an die Berliner waren also extrem hoch angesetzt.
Elf Songs schmücken Reasons to Kill. Das Thema verrät bereits der Titel. Alles ist negativ, vor allem der Mensch selbst. Auf die Frage, ob es tatsächlich so viele Gründe zum Töten geben würde, antwortete Sven kurz und knapp mit: JA!

„I hate you more than my Life“ startet rhythmisch und klangvoll und macht sofort Lust aufs Tanzen. Svens Stimme ist absolut klar und eindringlich. Man meint immer, Sven könnte nur melancholisch und emotional, doch seine aggressive Seite lässt er in den Titeln „Face me“, „When I bite“ und vor allem in „One Step closer“ zum Vorschein kommen. Letzterer Song stammt im Original von Linkin Park. Zunächst war ich ein wenig skeptisch, als ich es das erste Mal las, doch die Coverversion ist absolut gelungen. Selbst ohne Gitarren schaffen es die zwei Bandmitglieder, ordentlich Gas zu geben und mit ihrem eigenen Sound dem Song eine neue und spezielle Note zu verleihen.
Diese „harte“ Seite vermischt Sven sehr gut mit melancholischen und gefühlvollen Passagen. „Rise and fall“ ist so ein Titel, in dem er reinste Emotionen vermittelt.
Nach mehrfachem Hören der Titel konnte ich mich nur schwer für ein Lieblingsstück entscheiden. Letztendlich ist es „Change the View“ geworden, das mich richtig umgehauen hat und meine Füße nicht stillhalten ließ. Schnelle Beats, klasse Synths, eine begnadete Stimme, nur leider ein viel zu schnelles und abruptes Ende! Da musste ich erst einmal schauen, ob ich nicht aus Versehen die Pause-Taste erwischt hatte.
Das Schlussstück „The Pages“ verbirgt noch einen ganz besonderen Überraschungsmoment. Gänsehaut machte sich nach den ersten Tönen bei mir breit. Und während ich mich in die vermeintliche Ballade träumte, entwickelte sich der Song zu einem klassischen Electro-Wave-Track, das dem ganzen Album noch die Krone aufsetzte.

Das Album bietet alles, was das Herz begehrt und was Solar Fake-Fans so liebgewonnen haben. Von Industrial über Techno und EBM bis hin zu rockigen Elementen wird alles geboten. Sven zeigt mit diesem Album wieder deutlich, wie facettenreich er ist und dass man ihn nicht nur in die Rock-Schublade stecken kann.
Reasons to kill wird definitiv eins meiner Lieblingsalben in diesem Jahr werden. Meine Erwartungen haben Solar Fake auf jeden Fall mehr als übertroffen.

Im Frühjahr 2014 werden Solar Fake mit dem Album auf Tour auch in München zu Gast sein. Den 01.02.2014 sollte sich jeder Fan im Kalender rot und fett anstreichen.

moschmoschmoschmoschmosch

 

 

Anspieltipp: Change the View

Solar Fake – Reasons to kill (VÖ 25.10.2013)
Label: Synthetic Symphony
€ 15,99

Tracklist:

1. I hate you more than my Life
2. Face me
3. Change the View
4. When I bite
5. Reset to default
6. Rise and fall
7. I’d rather break
8. My Spaces
9. One Step closer
10. My bleeding Heart
11. The Pages

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