Stellungnahme zur Absage der Band Forgotten Tomb

Im Zuge der Vorbereitungen des Dark Easter Metal Meetings 2014 gab es einigen Aufruhr um die Band Forgotten Tomb, deren geplanter Auftritt schließlich von den verantwortlichen Veranstaltern wieder abgesagt wurde. Hier könnt ihr das offizielle Statement der Veranstalter zu den Entwicklungen der letzten Tage nachlesen:

„Backstage GmbH als Veranstalter und MRW Concerts, Promotion & Booking als Verantwortlicher des Bookings für das Dark Easter Metal Meeting haben sich gemeinsam dazu entschieden, die Band Forgotten Tomb nicht auftreten zu lassen. Obwohl wir (MRW) uns im Vorfeld intensiv bei sämtlichen (Online-) Magazinen, anderen Veranstaltern sowie anderen Bands der (Black-) Metal-Szene über die Band Forgotten Tomb informiert hatten und dabei weder auf Boykott noch andere Ungereimtheiten stießen, waren wir schon sehr bald nach Bekanntgabe der Band mit mehreren Hinweisen auf fragwürdige Aktivitäten und Statements der Band konfrontiert. Hierbei möchten wir betonen, dass diese Hinweise nicht nur aus einem bestimmten politischen Lager oder einer bestimmten Szene an uns heran getragen worden sind, sondern es auch kritische Kommentare der (Black-) Metal-Szene gegeben hat. Mitte letzter Woche bereits – und somit unmittelbar nach den ersten Reaktionen auf die Bestätigung – haben Backstage Concerts und MRW Concerts, Promotion & Booking beschlossen die Sachlage genauestens zu prüfen. Im Zuge dessen baten wir auch die Band Forgotten Tombed um ein (internes) Statement. Noch bevor eine finale Entscheidung getroffen werden konnte, ging am vergangen Sonntag ein Artikel bei einem Internet-Blog über das Konzert online und verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Dieser Artikel ist unserer Meinung zwar aus mehreren Gründen (u.a. fehlen der Name des Verfassers sowie das Impressum) feige sowie inhaltlich stellenweise an den Haaren herbei gezogen, dennoch greift er schwer zu leugnende Fakten über die Band auf und löste somit eine Welle der Empörung aus. Medien, Parteien, Partner des Backstages etc. gerieten verständlicherweise in Aufruhr und äußerten ihre Kritik. Nachdem auch bei Facebook ein regelrechter Shitstorm aufzog, beschlossen Backstage Concerts und MRW Concerts, Promotion & Booking am Sonntag die Band Forgotten Tomb aus sämtlichen Ankündigungen zu entfernen, bevor wir uns gemeinsam dazu entschieden haben, die Band nicht auftreten zu lassen.

Die Band Forgotten Tomb veröffentlichte erst am späten Sonntagabend, nachdem wir sie bereits aus den Ankündigungen genommen hatten, ein umfangreiches Statement auf ihrer Facebook Seite, in dem sie auf sämtliche Anschuldigungen und Vorwürfe eingeht. Wir wollen hier nun nicht auf den Inhalt dieses Statements eingehen und darüber urteilen, aber das Statement kommt unserer Meinung nach aus zwei Gründen zu spät: Erstens weil es bereits vor einer Klärung der Sachlage hinter den Kulissen für ein enormes öffentliches und mediales Aufsehen gesorgt hat und zweitens – und der Punkt ist viel gewichtiger – weil sich die Band Forgotten Tomb in dieser Deutlichkeit und Ausführlichkeit wie in ihrer aktuellen Stellungnahme bereits vor Jahren positionieren hätte können und nicht erst dann, wenn ein Auftritt in Gefahr ist. Falls es weiterhin eine kritische Auseinandersetzung der Band mit den ihnen zur Last gelegten Vorwürfen gibt, möchten wir aktuell nicht gänzlich ausschließen die Band in der Zukunft auftreten zu lassen.

ALLGEMEINES STATEMENT ZUR THEMATIK NSBM INNERHALB DER (BLACK-) METAL-SZENE UND UNSERE POSITIONIERUNG:

Die Erfahrung zeigt, dass es zahlreiche (Black-) Metal-Bands gibt, die nie klar und deutlich zu angeblichen oder tatsächlichen freundschaftlichen Kontakten in die NSBM-Szene und Verstrickungen (z.B. wegen gemeinsamer Auftritte mit bedenklichen Bands der NSBM-Szene, Veröffentlichungen auf einschlägig bekannten NSBM-Labels etc.) Stellung bezogen haben und die Einschätzung des Sachverhalts seitens der Veranstalter unmöglich machen. Backstage Concerts und MRW Concerts, Promotion & Booking fordern in diesem Zusammenhang alle (Black-) Metal-Bands sowie aber auch sämtliche Online- und Print-Medien der (Black-) Metal-Szene auf, sich (noch) kritischer mit sämtlichen fragwürdigen Aktivitäten und Statements – insbesondere auch derer, die in weiter Vergangenheit liegen – sowie (möglicher) Verstrickungen von Bands und ihren Mitgliedern in nationalsozialistische Kreise auseinanderzusetzen, sie aufzudecken und alle Vorwürfe aufzuklären! Zudem fordern wir (Black-) Metal-Bands auf, auf Floskeln wie „unsere Band ist unpolitisch“ oder „unsere Texte sind ohne politische Aussage“ zu verzichten, wenn es um die Rechtfertigung von fragwürdige Aktivitäten, Äußerungen und Kontakte einzelner Bandmitglieder in nationalsozialistische Kreise geht! Eine solche Argumentation lassen wir nicht gelten, denn auch wenn die Texte der Band unpolitisch sein mögen (was auf eine deutliche Mehrheit der Texte der Szene zutrifft), sind Bands samt ihren Mitgliedern Personen der Öffentlichkeit und somit Teil unserer Gesellschaft. (Black-) Metal-Fans, Medien und Veranstalter gemeinsam sollten von Bands samt ihren Mitgliedern so viel Sensibilität und Verstand erwarten, keine Kontakte in rechtsextreme Kreise jeglicher Art zu unterhalten – nicht nur weil der Großteil und vor allem vernünftige Teil unserer Gesellschaft rechtsextreme Ideologien und Leute, die damit sympathisieren zurecht ablehnt, sondern auch weil sich viele „Grauzonen-Bands“ damit selbst schaden! Nichtsdestotrotz soll (Black-) Metal in all seinen Spielformen eine extreme Musikrichtung mit (teils) extremen Texten bleiben, aber für Bands, deren Mitglieder und Fans, die ins das insgesamt äußerst kleine NSBM-Lager Kontakte unterhalten oder zu diesen gar Freundschaften pflegen, sollte in der gesamten (Black-) Metal-Szene kein Platz sein und wird im Backstage und auf Veranstaltungen von MRW Concerts, Promotion & Booking NICHT toleriert! Aus diesem Grund möchten wir auch nochmals unmissverständlich darauf hinweisen, dass verfassungsfeindliche Gesten und das Tragen von verfassungsfeindlichen Symbolen ohne Vorwarnung geahndet werden und zum Ausschluss von der Veranstaltung und Platzverweis führen. Darüber hinaus wird Trägern von T-Shirts von Bands, die dem NSBM (Absurd, Ad Hominem etc.) und/oder Rechtsrock zugeordnet werden können, der Einlass zur Veranstaltung verwehrt.“
Quelle: https://www.facebook.com/mrwconcerts?fref=ts

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