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Großes Abenteuer auf kleiner Bühne

Neal Morse Band - The Great AdventureDienstagabend, das Haar sitzt, der Herr Fotograf aka Elwood und ich kämpfen uns durch die Ansammlung von Baustellen, die bei mir im Kopf immer noch Kunstpark Ost heißt (ja, ich werde alt). Nach einer mittellangen Odyssee stehen wir im Technikum – ach ja, das war ja so klein, wie gemütlich. Auf dem Programm steht die Neal Morse Band mit ihrem neuen Konzeptalbum The Great Adventure, das ich hier schon rezensiert hatte.
Aus sicherer Quelle weiß ich, dass das Album von vorne bis hinten durchgespielt wird und dann noch Zugaben folgen, ich bin gespannt und voller Vorfreude. Das Technikum ist nach kurzer Zeit gut gefüllt, aber nicht gedrängt – ich schätze das mal auf 400 Leute. Weiterlesen

Seligkeit im Glas und in den Ohren

Stellt euch vor, ihr sitzt in Chicago in einer Bar, draußen ist es dunkel, neben euch sitzt ein Gangster im dunklen Anzug mit Zigarre im Mundwinkel, vor sich ein Tumbler mit Whiskey, die Eiswürfel klingeln leise, wenn er daraus trinkt. Genau diese Atmosphäre erschafft die Münchner Band The Whiskey Foundation mit einigen der Songs auf ihrem neuen Album Blues and Bliss. Die Band bewegt sich scheinbar mühelos zwischen Blues, Jazz und Psychedelic Rock, verschmilzt diese Stile und bringt sie ins 21. Jahrhundert. Weiterlesen

 Schwarzbombast

Dimmu Borgir - Eonian - ArtworkDass sich Schwarzmetall und Bombast-Arrangements gut verstehen, ist hinreichend bekannt. Dass sich diese Mischung nach wie vor hartnäckig hält und in Bands wie Carach Angren immer noch neue Vertreter findet, ebenfalls. Und dass die Norweger von Dimmu Borgir nicht nur von Beginn an ganz oben auf dieser Welle mitgeritten sind, sondern sie auch nachhaltig geprägt haben, dürfte auch niemanden mehr überraschen. Doch diese Welle, auf der der Black Metal in den Mainstream gesurft ist, schien in den letzten Jahren deutlich langsamer geworden zu sein, was vielleicht auch daran lag, dass Dimmu Borgir seit der umstrittenen Abrahadabra (2010) nichts mehr nachgelegt haben. Das änderte sich am 4. Mai dieses Jahres, als die Norweger pünktlich zum 25-jährigen Bandjubiläum ihre aktuelle Scheibe Eonian vorgelegt haben.

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F.uck E.veryone A.nd R.un

Marillion FEAROh mein Gott, sie benutzen das F-Wort! Was mich persönlich weder großartig stört noch beeindruckt, ist trotzdem ein deutliches Zeichen, dass Marillion mit diesem Album aufrütteln wollen. Es geht um Angst, Geldgier, Krieg, das politische System, Banker und russische Oligarchen, die eine zukünftige neue Weltordnung bestimmen könnten: „We are the new kings, we do what we please while you do what you’re told“. Auch persönliche Themen wie Beziehungen und Familie werden in den Texten des Sängers Steve Hogarth angesprochen: „You say I’m becoming harder to live with – but you can’t see inside my head“.

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Power to the Bagpipes!

Wer glaubt, Folk Metal sei zwangsläufig Elfengehüpfe, und Dudelsäcke klingen schlimmer als gequälte Katzen, der möge bitte mal reinhören beim aktuellen Album unserer Band der Woche, Triddana.

Die Argentinier von Triddana, angeführt von Sänger und Gitarrist Juan José Fornes (ex SKILTRON), liefern energiegeladenen Power Folk Metal ab. Schon beim gelungenen Auftakt „Shouting aloud“ will man genau das tun – beim Refrain ganz laut mitsingen. Daran ändert sich im Verlauf des Albums wenig, die Songs sind melodiös und eingängig, und man kann sich beim Hören schon gut vorstellen, wie die Menge bei einem Konzert abgeht (zum Beispiel am 27.7. im Backstage München).

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Rasende Düsterkeit

Die vier Herren von Sekoria, Tobias Forneberg (Bass, Gesang), Felix Piroth (Gitarre, Gesang), Matze Markwart (Gitarre) und Mathias Tröster (Schlagzeug), fanden 2010 zusammen, um den Black Metal um eine epische Komponente zu erweitern. 2012 erschien das in Eigenregie produzierte Debüt Iter Stellarum, es folgten Gigs mit Kollegen wie Milking The Goatmachine oder Vyre und ein Besetzungswechsel, ehe im November 2015 Album Nummer zwei, Im Reich der Schatten, via Kernkraftritter Records erschien. Gut eine Stunde lang wird der geneigte Hörer mit abwechslungsreichem, symphonisch-epischem Black Metal beschallt, der es einerseits in sich hat, andererseits aber auch noch Raum für Verbesserungen lässt. Weiterlesen

Tief ins dunkle Totenreich

 

So kann man sich auch zurückmelden und ein Lebenszeichen in die Welt der Musik hinaussenden: Mit einer Reise ins ägyptische Jenseits. Denn das ist der Titel der neuen Scheibe der norwegischen Okkult-Heavy-Metaller Magister Templi: Into Duat. Eine schwermetallene Exkursion in die ägyptische Mythologie.

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Erstklassiges Debüt

Einigen dürften die Namen Rupert Keplinger und Gary Meskil ein Begriff sein. Der eine schreibt Songs und spielt Bass bei Eisbrecher, der andere ist Sänger und Chef der Band Pro-Pain. Was die beiden verbindet? Die Gründung von Darkhaus.
Zusammen bastelten sie an Songs für das Debütalbum. Fehlten nur noch Drums, Gesang und noch mehr Gitarrenriffs, also brachte Gary seinen Gitarristen Marshall Stephens mit. Paul Keller übernahm die Sticks am Schlagzeug und der Schotte Kenny Hanlon steuerte den Gesang bei.
Am 22.11.2013 erschien My only Shelter. Und, wie klingt das Debüt der zusammengewürfelten Band?

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Melancholische Fröhlichkeit

 

beauty-ghost-prayersUrsprünglich fingen die 2006 vom Liechtensteiner Michael Sele (Gesang und Gitarre) gegründeten Schweizer als düster-elektronische Goth-Rock-Band an, die mit dem Song „Suicidal Landscape“ vom ersten Album Diary of a Lost gleich einen veritablen Clubhit landen konnten. So nach und nach durchbrachen sie dann die Genrebeschränkungen und integrierten auch andere Musikstile in ihre melancholische, vor allem von der einprägsamen Stimme Michael Seles getragenen Melange. Mittlerweile sind sie bei einer recht einzigartigen Mischung aus Gothrock, Wave-Anleihen und ganz viel Folk und Americana angekommen, die ich ganz bezaubernd und wirklich spannend finde (nachzuhören etwa auf dem 2013er-Album The Myrrh Session mit akustischen Neuinterpretationen alter Songs). Dementsprechend gefreut habe ich mich auf das neue Album. Weiterlesen

Gekonnte Riffs paaren sich mit großer Stimme

Neue Sängerin, neues Glück.
Lange hatten die Jungs von Scurious nach einer neuen Stimme für ihre Songs gesucht. Mit Natalia hatte die Suche ein Ende, und mit ihren Vocals spielten sie die EP Cold Day in Hell ein. Das Debüt beinhaltet drei Songs, die das Talent und die Vielseitigkeit der Münchner hervorragend zur Geltung bringen.
„Cold Day in Hell“ ist ein schneller und absolut treibender Song. Weiterlesen