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Die heilige Dreifaltigkeit

ärzte_nackt_im_windLange sind sie schon dabei, die ärzte, richtig lange sogar. Einer der Gründe dafür sind immer neue bekloppte Ideen, die die drei aushecken. Eine Tour nur durch Berlin, mit dreizehn Shows durch die Lieblingsläden ihrer Heimatstadt, das war die Idee von Schlagzeuger Bela B. Felsenheimer. Die anderen zwei im Bunde, Gitarrist/Bassist Farin Urlaub und Bassist/Gitarrist Rodrigo González benötigten ihrer Aussage nach ganze vier lange Sekunden, um sich davon überzeugen zu lassen. So ein Ereignis dann auch fotografisch festzuhalten und einen Fotoband dazu herauszubringen ist nur konsequent. Weiterlesen

Infernalischer Jahresausklang

Wie könnte man die Zeit zwischen Weihnachten und Silvester besser füllen als mit lauter Musik? Das hat sich auch das Münchner Backstage gedacht und in die Tonhalle zu einem Mini-Festival mit dem schönen Titel „Lucifer Rising“ geladen. Ab 18.30 Uhr sorgen dort gleich fünf infernalische Bands für einen Jahresausklang, der sich sehen und vor allem hören lassen kann, und so pilgern wir in einer viel zu lauen Winternacht über den totsanierten Ex-Kunstpark, um ein letztes Mal in diesem Jahr die Haare zu schütteln. Weiterlesen

Mit dem Rolli durch den Schlamm

SchandmaulWacken 2018: Eine schwarzgekleidete Frau steht wild gestikulierend auf der Bühne und 100.000 Menschen gehen dazu ab. Ein Bild, das wir seit 30 Jahren von diesem Festival kennen und das an sich nicht besonders erwähnenswert wäre. Doch diese Frau ist keine Musikerin. Laura M. Schwengber ist Gebärdensprachdolmetscherin. Ihre Passion ist es, Musik für Gehörlose sichtbar zu machen. 2018 war sie zum ersten Mal in Wacken, um mit Bands wie Schandmaul auf der Bühne zu stehen.

Dies ist aber nur eine der vielen Aktionen, die das WOA für Menschen mit Handicap zugänglicher machen. Dreh- und Angelpunkt ist dabei die „Wheel of Steel Area“, wie der spezielle Campground für Metalheads mit Behinderung genannt wird. Der Campground ist mit einer vermehrten Anzahl von behindertengerechten Sanitärcontainern sowie behindertengerechten Mobiltoiletten ausgestattet. Auch ein Sanitätshaus ist direkt vor Ort. Wir haben mit Frank Leschik und Mona Reimer vom „Thies Medi Center“ sowie Helge Pillekamp von „Sunrise Medical“ über ihre Arbeit auf dem WOA gesprochen. Weiterlesen

Großes Abenteuer auf kleiner Bühne

Neal Morse Band - The Great AdventureDienstagabend, das Haar sitzt, der Herr Fotograf aka Elwood und ich kämpfen uns durch die Ansammlung von Baustellen, die bei mir im Kopf immer noch Kunstpark Ost heißt (ja, ich werde alt). Nach einer mittellangen Odyssee stehen wir im Technikum – ach ja, das war ja so klein, wie gemütlich. Auf dem Programm steht die Neal Morse Band mit ihrem neuen Konzeptalbum The Great Adventure, das ich hier schon rezensiert hatte.
Aus sicherer Quelle weiß ich, dass das Album von vorne bis hinten durchgespielt wird und dann noch Zugaben folgen, ich bin gespannt und voller Vorfreude. Das Technikum ist nach kurzer Zeit gut gefüllt, aber nicht gedrängt – ich schätze das mal auf 400 Leute. Weiterlesen

Scheiß auf Feenstaub, hier gibt’s Wackendreck!

2018-08-04_23-25-45_wacken_impressionenSchwarzes Bayern goes Wacken – das bedeutet zunächst einmal eine LAAAAANGE Fahrt von München in das wohl bekannteste Kuh-Dorf Schleswig-Holsteins. In unserem Fall über Nacht von Dienstag auf Mittwoch, was den Fotografen Andreas Brauner und mich zwar die Affenhitze besser aushalten lässt, aber ansonsten eine ziemliche Quälerei ist. Endlich angekommen – erstaunlicherweise ohne Anreisestau und mit perfekt ausgearbeitetem Verkehrsleitsystem – heißt es erstmal gut zwei Stunden in der Knallsonne auf unsere Presse-Armbändchen warten, und anschließend die richtige Stelle auf dem riesigen Campingplatz zu finden, um uns unserem Camp, dem „Ponyhof“, anzuschließen. Der Name ist Programm, den Dreh- und Angelpunkt des Camps bildet ein ausgemusterter Militärtruck, der mit diversen Stoff-Ponys in allen Größen verziert ist. Ansonsten gibt es viele Zelte und einen großen Pavillon mit drei Kühlschränken, Küchenzeile mit Spüle und Holzofen und mehrere Paletten voll Nahrung, Getränken und allem, was man womöglich in diesen vier Tagen brauchen könnte. Wir sind also bestens versorgt und arbeiten EINMAL mit Profis!

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Ein Abend unter Wölfen

Was hilft besser gegen den Montagsblues als zwei abgefahrene Bands mit spannender Herangehensweise an das Genre „Black Metal“? Richtig: Gar nichts. Deswegen fanden sich an einem lauen Montagabend im Feierwerk (Hansa 39) auch nach einem proppenvollen Konzertwochenende einige schwarzgewandete Menschen ein, die sich Wolvennest und Wolves in the Throne Room nicht entgehen lassen wollten – genug, um für ordentlich Stimmung zu sorgen, aber nicht so viele, dass man wie die Sardinen vor der Bühne gestanden hätte, was bei den Temperaturen sehr, sehr angenehm ist. Weiterlesen

Unheilige Rituale

 

Was bekommt man, wenn man eine Sonnenfinsternis über der Côte d’Azur mit niederländischem Düsterbarock und griechischer Blasphemie mischt? Im Fall von Svart Crown, Carach Angren und Rotting Christ ist die Antwort klar: einen ziemlich brutalen und lauten Abend. Kein Wunder, dass man diese drei Bands im Januar und Februar auf einer Co-Headliner-Tour durch ganz Europa geschickt hat, um zum einen das aktuelle Rotting-Christ-Album Rituals noch weiter zu promoten, zum anderen Carach Angrens neustes Horror-Meisterwerk Dance and laugh amongst the rotten vorzustellen. Der Tross machte auch im Münchner Backstage halt und lieferte den zahlreich angereisten Jüngern drei beeindruckende Konzerte und mindestens zwei Tage Nackenschmerzen. Weiterlesen

Ein Abend zum Mitsingen!

GYZE

Als die ersten Klänge von Gyze erklingen ist das Werk im Backstage etwa halb gefüllt. Bei vielen hatte sich der vorverlegt Beginn anscheinend nicht rumgesprochen, zusätzlich ist die Schlange am Einlass doch sehr lang. Treue Gyze Fans scheinen auch dabei zu sein, zumindest ist mir direkt ein Tattoo des Bandlogos in der Schlange aufgefallen. Wer es schon ins Werk geschafft hat, bekommt dafür direkt von Beginn an eine energiegeladene Show der Japaner geliefert. Weiterlesen

Die dreizehn als Unglückszahl?

Ende letzten Jahres musste das Münchner Konzert von Fiddler’s Green verschoben werden, kurze Zeit später wurde zum Glück ein Ersatztermin gefunden. Anfang dieses Jahres lag ihr Schlagzeuger Frank im Krankenhaus, aber Wolfram Keller (ehemals Fiddler’s Green, jetzt JBO) sprang für ihn ein. Und schließlich blieb am Tag vor dem München-Gig der LKW mit der Technik liegen, was bedeutete, dass das Konzert in Losheim am 07.01. nur notdürftig gespielt werden konnte. Die Tour zu ihrem 13. Album Devil’s Dozen (http://schwarzesbayern.info/cd-fiddlers-green-devils-dozen/) steht anscheinend unter keinem guten Stern. Ich bin gespannt, wie der Konzertabend laufen wird. Weiterlesen

„It’s a fucking Tuesday!“

Ein Dienstagabend in München im April. Schneeregen rieselt uns auf dem Weg ins Backstage leise aufs Haupthaar. Nicht so wild, wenn die Haare nass werden, denke ich, denn vor mir liegen drei Auftritte dreier Metal-Bands, die sie mir sicher ordentlich durchföhnen werden: Ketzer aus Bergisch-Gladbach, Svartidauði aus Island und Primordial aus Irland. Das Wetter ist also nicht das Problem – es scheint vielmehr am Datum zu liegen, weswegen sich so wenig Schwarzvolk im Backstage blicken lässt. Das Konzert musste vom Werk in die kleinere Halle verlegt werden, und um halb acht ist auch nur eine gute Handvoll Leute da. Weiterlesen